Sonntag, 2. März 2014

Orientzauber hautnah . . . 04. bis 11.03.2014



Reich an landschaftlichen und kulturellen Attraktionen, viel Sonne, herrliche Sandstrände, hohe Berge, verschleierte Frauen und Orientzauber hautnah. Das ist Marokko, ein Land so nah und für einen Europäer doch so weit weg.


Unsere erste Marokko Reise startet am Dienstag den 04.03.2014. Unser Zielflughafen ist Agadir, wo wir uns mit Abdul und seinem Fahrer treffen. Wir kennen Abdul jetzt schon lange und verlassen uns voll und ganz auf ihn. Er ist Fluglehrer, kennt Wind und Wetter, alle Flugspots des Landes und ist hier bekannt wie ein bunter Hund. Egal, wo wir sind und egal, wo wir hinkommen, überall hat er seine Freunde. 

Fliegen wir an der Küste oder geht es in die Berge des Hohen- oder Anti- Atlas? Das weiss keiner so genau, denn einen festen Reiseablauf gibt es bei Abdul nicht! Das Wetter gibt unsere Route vor, womit wir ganz sicher keinen Flugtag verpassen. 

Marokko I

Dienstag 04.03.2014


So, wir sind nach vier Stunden gut in Agadir gelandet, als einer der ersten bin ich durch die recht zeitaufwendige Passkontrolle gekommen, schnell noch Geld getauscht, ruck zuck war auch der Koffer da und dann nix wie raus zu unserem Geburtstagskind und Flug- Guide Abdul! Doch weit gefehlt!

Beim Ausgang werde ich höflich gebeten mein Reisegepäck durch den Scanner zu befördern und werde dann aufgefordert meine Reisetasche zu öffnen. Der Koffer wird wild durchwühlt und schnell wird das Verdächtige gefunden!

Es sind zwölf Funkgeräte, die der jetzt nicht mehr so ganz höfliche Beamte aus dem Koffer zieht. Auf französisch werde ich sehr bestimmend aufgefordert alles wieder einzupacken und dem Beamten zu folgen. Puuuuhh . . .  das geht ja gut los!

Im Zoll Büro erklärt man mir, dass diese Geräte in Marokko verboten sind! Und jetzt . . . ? Ich sage den Herren, dass es diese Dinger bei uns in Europa in jedem Supermarkt zu kaufen gibt und alle Kinder bei uns mit so etwas spielen.

Er glaubt mir, kann mir aber nicht helfen! Ein Kollege muss angerufen werden, denn nur er (?) kann den PC einschalten und in einer riesigen Liste nachsehen. Es wird auf arabisch  ganz wild diskutiert, ein Protokoll geschrieben und  . . .  ich werde mit den Funkgeräten aus dem Büro geschmissen!?

So, jetzt ist doch wieder alles gut. Wir düsen los zum ersten großen Supermarkt, denn nur dort finden die, die es brauchen, käuflich zu erwerbenden Alkohol. Der GANZE Vorrat für die vor uns liegende Woche muss hier und jetzt gekauft werden!

Uns treibt es Richtung Süden, um heute noch schnell in die Luft zu kommen. Der Plan geht auf. Der Wind kommt zwar nicht perfekt von vorne, doch nach und nach kommen fast alle in den Genuss die untergehende Sonne von oben zu genießen! Waaauuuuu . . .  was eine Begrüßung!





Mittwoch 05.03.2014


Gestern hat es ja schon sehr gut angefangen und wir versuchen natürlich das Ganze noch etwas zu toppen!


Heute geht es  nach Aglou Plage: Nur wenige Minuten von unserer „Unterkunft“ entfernt,  gibt es ein Fluggebiet, von dem wohl  jeder träumt!


Die Bedingungen sind hier  eigentlich immer super spitzenklasse . . . doch heute setzt der Seewind  einfach nicht so richtig ein! 

 
Na und? . . . wir wollen fliegen! Also machen wir uns fertig und versuchen unser Glück. Und ja, es fliegt! 



Ein wunderbarer Tag muss es gewesen sein, denn ein Lufthansa Pilot flüstert mir auf der Rückfahrt von hinten in`s  Ohr „danke für diesen tollen Flugtag“

Hurra, wir haben wieder Internet und ich kann den Blog weiterschreiben! Ach ja, etwas Zeit bräuchte ich ja auch noch!?

Donnerstag 06.03.2014 

Heute geht es direkt nach dem Frühstück weiter nach Legzira. Erinnerungen werden wach in mir. Hier war ich bereits vor über 20 Jahren mit einigen Freunden zum Fliegen! Wir fuhren damals mit dem Auto von Deutschland aus bis "ans Ende der Welt".  Zogen kreuz und quer durch das Land und flogen, wo auch immer es ging. An diesem herrlichen Fleck lag ich dann aber mehrere Tage mit einer schweren Grippe in meinem Zelt. Es stand genau dort, wo wir heute landen. 


 In der Höhe weht der Wind aus östlicher Richtung, wodurch die Seebrise sich nicht ganz so gut entfalten kann. Wir nehmen es locker und kratzen und kämpfen so lange es geht. Die Landung erfolgt direkt vor unserem Hotel in einer fast rchenhaften Umgebung. 


Wir plaudern bei unserem wohlverdientem Landebier über Gott und die Welt und stellen fest "uns geht es verdammt gut"!

Frischer Fisch, frischer geht es ganz sicher nicht. Gerade noch vor uns im Meer geschwommen und keine Stunde später, überaus lecker zubereitet, auf unserem Tisch. 




Freitag 07.03.2014 

Heute geht es auf den Hausberg von Sidi Ifni. Am Landeplatz machen wir ausnahmsweise einmal keinen Stop, denn der ist riesig! Gelandet wird auf einem geschlossenen Flughafen, welcher direkt im Zentrum des "letzten Städtchens vor der Wüste" liegt. Am Startplatz perfekter Aufwind mit knappen 20km/h, doch die Basis ist heute leider unterhalb des Startplatzes.  

Wenige Kilometer südlich von Sidi Ifni gibt es eine kleine Soaringkante, die heute perfekt im Wind stehen sollte. Also nix wie hin. Doch was ist hier los? Die Richtung stimmt, der Wind aber leider viel zu schwach. 

Samstag 08.03.2014 

Unsere Reise geht weiter nach Tafraout. Inmitten einer großartigen Granitlandschaft liegt dieser 5000 Seelenort auf einer Höhe von 1000 Metern. 




Über die Geschichte des ehemaligen Berberdorfes ist durch die schriftlose Kultur der Berber nicht viel bekannt. Heute ist der Ort ein wirtschaftliches und touristisches Zentrum in den Bergen des westlichen Antiatlas.



Uns war natürlich bewusst, dass wir hier an diesem Wochenende nicht zum Fliegen kommen, doch auch an der Küste bläst der Wind aus östlicher Richtung, womit der heisse Saharawind auch dort ein Fliegen nicht zulässt.




Wie du an den Bildern erkennst, ist Tafraout, auch wenn es einmal nicht zum Fliegen geht, immer eine Reise wert! Ja, und wenn es doch zum Fliegen geht, so wird dies zu einem wunderbaren und unvergesslichen Erlebnis!


Sonntag 09.03.2014 

Wind und Wetter wie erwartet! Mmmhh . . .

Tafraoute liegt schon auf über 1000m Höhe und die Wetterfrösche sagen auch für heute in 1500m über 40km/h Wind aus östlicher Richtung an. Da dieser bis zur Küste bläst, macht es auch keinen Sinn dorthin zu fahren. Wir bleiben heute an diesem magischen Ort und erkunden die Gegend! 

Eine paradisische Landschaft . . .
hinter der verlassenen Kneipe ist Startplatz Nr. 1
da hinten ist der Landeplatz . . .
und hinter dem Pass geht`s rechts zum Startplatz Nr. 2 . . .
was eine Landschaft! Waauuu . . .
oberhalb einem der Landeplätze . . .


gibt es auch heute Fladenbrot mit Käse und Thunfisch . . .
am Bergfuss ein altes Berber Dorf . . .
Hier leben noch Menschen . . .
und Tiere . . .

Hohe Berge, tiefe Täler und einsame Siedlungen - Sightseeing das wirklich beeindruckt! 


Montag 10.03.2014 


Unser letzter Tag bevor es morgen zurück in die Heimat geht. Die Wetterfrösche sagen einen zwanziger Westwind voraus.  Dort, wo unsere Reise angefangen hat, soll sie auch enden, denn die Vorhersage passt perfekt für diesen Spot.




Gegen zwölf  haben wir unser Ziel erreicht, doch von dem vorhergesagten Wind  . . . keine Spur! Wir warten und warten und warten. Ja, bis Abdul sich einen großen Schirm schnappt und fliegt, fliegt, fliegt . . .



Plötzlich sind alle hellwach und denken, schei... warum habe ich so einen kleinen! Andrea ist beim Groundhandling mit meinem Tequila S und ist total begeistert. Ich sage ihr, das Ding ist nicht nur am Boden der HIT, der fliegt auch wirklich super klasse.   




 Top motiviert  startet sie raus und fliegt, fliegt, fliegt . . .  und der Rest der Truppe versucht es auch und ja, es trägt!




Ein super schöner Tag geht vorüber und mit ihm auch eine erlebnisreiche Flugwoche. Die Flugausbeute hielt sich zwar in Grenzen, doch alle Teilnehmer waren von diesem unheimlich faszinierenden Land so begeistert, dass sie gerne wieder kommen und fliegen, fliegen, fliegen . . .

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